Leder- und Gerbermuseum

Dauerausstellung / Innenarchitektur

Was ein Arschleder ist oder eine Dickhaut, wie sich Ziegenleder anfühlt oder die Haut eines Wals – das Leder- und Gerbermuseum in einer ehemaligen Gerberei hat für viele Fragen eine, teilweise überraschende, Antwort. Der vormals drittgrößte Industriezweig des Ruhrgebiets wird entlang eines abwechslungsreichen Parcours gezeigt. Eine geschwungene Wand teilt den durchgängigen Ausstellungsraum und lässt den Blick frei für die teilweise noch ursprüngliche Raumarchitektur. Vormals zugemauerte Fensteröffnungen wurden lediglich verputzt und dienen Exponaten als Vitrinenhintergrund. Eichenholz als ehemaliger Gerbstoff wurde für das Mobiliar eingesetzt und schafft eine angenehme Atmosphäre.

Aufgrund der vielfältigen haptischen und interaktiven Möglichkeiten erfreut sich das Museum einer großen Anzahl an Besuchern mit Handicap. Aus diesem Grund gestalteten wir 2007 ein Leitsystem für Seh- und Gehbehinderte. 2010 wurde das Museum erweitert und erhielt neue Räume für die Museumspädagogik. Die Besucher können Leder somit nicht nur riechen und anfassen, sondern nun auch selber bearbeiten.

Leistungen:
Themenrecherchen, Ausstellungskonzeption, Entwurf und Ausführungsplanung Ausstellung, Innenarchitektur für Foyer und Museumspädagogische Räume, Lichtplanung, Ausschreibung, Bauund Projektleitung, Exponatdekoration, Planung eines barrierefreien Leitsystems, Konzeption interaktiver Stationen

 

Auftraggeber:
Verein Leder- und Gerbermuseum e.V.,
Mülheim an der Ruhr

Projektzeitraum:
Mai 2002–September 2003 (Innenarchitektur/Ausstellung)
Erstellung eines barrierefreien Parcours für Sehbehinderte 2007
Planung pädagogische Räume/Erweiterung Museum 2010

Grafikdesign:
Thomas Schütte – tk-schütte informationsdesign

Fotos:
Jürgen Diemer